Am 11. Juli 2025 jährt sich der Genozid von Srebrenica zum dreißigsten Mal. Über 8.000 bosniakische Menschen, vorwiegend Jungen und Männer, wurden im Juli 1995 in und um die als Schutzzone deklarierte Enklave ermordet. Vom Internationalen Gerichtshof als Völkermord anerkannt, markiert Srebrenica nicht nur ein Extrem der Gewaltgeschichte Europas, sondern steht paradigmatisch für das Scheitern multilateraler Schutzverantwortung und das Versagen der internationalen Gemeinschaft. In diesem Jahr ist das schmerzhafte historische Ereignis erstmals Gegenstand eines weltweiten Gedenktages.

Vor diesem Hintergrund möchten wir auf den Dokumentarfilm Das Srebrenica Tape – Liebesbotschaften aus dem Krieg von Chiara Sambuchi hinweisen. Zwischen 1993 und 1995 filmte Sejfo unter den Bedingungen der Belagerung Szenen des Alltags für seine kleine Tochter Alisa. Drei Jahrzehnte später kehrt sie an den Ort der Aufnahmen zurück – und an den Ort, an dem ihr Vater ermordet wurde.

Das Srebrenica Tape ist eine Liebesbotschaft eines Vaters an seine Tochter in Zeiten des Krieges. Es ist ein Film über bedingungslose Liebe, für ein „Nie wieder“ und gegen das Vergessen von Verbrechen gegen die Menschlichkeit.

Der Film ist aktuell in der ARD-Mediathek verfügbar:

Das Srebrenica Tape – Liebesbotschaften aus dem Krieg

Der Film lässt sich auch als dokumentarische Antwort auf den mittlerweile kanonischen Spielfilm „Quo Vadis, Aida?“ von Jasmila Zbanic aus dem Jahr 2020 verstehen, der ebenfalls den Völkermord von Srebrenica zum Gegenstand hat und mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet wurde.

Quo Vadis, Aida?