FELLOW 2025/26

Marie Guthmüller ist seit 2019 Professorin für Romanische Literaturen mit Schwerpunkt Französischsprachige Literaturen an der Humboldt-Universität. Vor ihrer Berufung nach Berlin forschte und lehrte sie an der Universität Tübingen, der Ruhr-Universität Bochum, der Universität Osnabrück sowie am Leibniz-Zentrum für Literatur- und Kulturforschung (ZfL) Berlin. Sie leitete mehrere DFG-Projekte und rief 2023 das deutsch-französische Doktorand:innenkolleg „Littérature et savoirs/Literatur und Wissen“ ins Leben. Als Romanistin forscht sie zu französischer, frankofoner und italienischer Literatur seit dem 17. Jahrhundert, ihre Arbeiten bewegen sich im Bereich der Literature & Sciences Studies, mit Fokus auf den Austauschverhältnissen zwischen Literatur und Psychowissenschaften. Sie arbeitet u. a. zu den Abgrenzungen und Interaktionen zwischen Literaturkritik und Psychophysiologie, zu Literatur und Traum, zu Hagiographie und Seelenwissen sowie zum autobiografischen Schreiben. Seit vielen Jahren forscht sie zudem zu belgischer Kolonialliteratur sowie zu frankofoner Literatur aus dem Kongo.

PUBLIKATIONEN (AUSWAHL)

  • „Qu’est-ce qui c’est passé dans les bois? Gewalt im Wald bei Bolya Baenga, Sony Labou Tansi und Jean Bofane.“ In: José Manuel Blanco Mayor, Julia Dettke und Joris Lehnert (Hrsg.): Romanistisch, politisch? Potenziale für die Gegenwartsanalyse. Bielefeld: transcript, 2025, 141–156.
  • „Zur Darstellung und Begründung von Gewalt in Jean Bofanes pikareskem Roman Congo Inc.: Le testament de Bismarck (2014).“ In: Susanne Goumegou, Agnieszka Komorowska und Sebastian Thies (Hrsg.): Transkulturationen des Pikaresken in den romanischsprachigen Literaturen Afrikas und Lateinamerikas. Heidelberg: Winter, 2025, 313–324.
  • „Das ethnographische Interesse am Traum: Von Carlo Levi zu Ernesto de Martino.“ In: Marie Guthmüller u. a. (Hrsg.): Das nächtliche Wir: Traumwissen und Traumkunst nach dem Jahrhundert der Psychologie. Göttingen: Wallstein, 2024, 49–70.
  • Jenseits von Freud? Der Traum in der italienischen Moderne: Luigi Capuana, Federigo Tozzi, Italo Svevo. Wiesbaden: Harrassowitz, 2021.
  • „Zwischen Psychopathologie und Mystik: Erfahrungen der Desynchronisierung bei Pierre Janet, Federigo Tozzi und William James.“ Psychopathologie der Zeit: Zeitschrift für Kulturwissenschaften 1 (2021), 119–132.
  • Structures de violence – Cannibale de Bolya Baenga analysé à partir de Heart of Darkness de Joseph Conrad et Des mille collines aux neuf volcans de Marie Gevers.“ In: Anne Begenat-Neuschäfer und Jean-Marie Kouakou (Hrsg.): Nouvelles tendances du conté et du narré en langue française en Afrique de l’Ouest. Frankfurt am Main u. a.: Lang, 2011, 127–146.

Lehrstuhwebsite von Marie Guthmüller