Käte Hamburger Lecture with Fellow Mona Körte
WHEN
WHERE
Universität des Saarlandes
Innovation Center, Building A2 1 seminar room 3.05.1
LANGUAGE
GERMAN
PROGRAMME
The Käte Hamburger Centre for Cultural Practices of Reparation (CURE) and the CEUS | Cluster for European Studies warmly invite you to attend the next Käte Hamburger Lecture at Saarland University. This series allows fellows from the centre to share their latest research perspectives on cultural practices of reparation. After the lectures, audience members will have the opportunity to engage with key topics in more detail during a public discussion session.
Mona Körte: Gekappte Denkräume. Die vielen Leben der Käte Hamburger
Nicht nur gehört Käte Hamburger (1896−1992) zur ersten Generation von Wissenschaftlerinnen, die ein ‚ordentliches‘ Studium absolvierten, mit ihr rückt eine deutsch-jüdische Literaturtheoretikerin in den Blick, deren Denken den wissenshistorischen Einschnitt vergegenwärtigt, der sich im 20. Jahrhundert als einem Jahrhundert der Auflösung produktiver Denkstile und ‑zusammenhänge vollzogen hat. Durch Hamburgers eigenwilliges, im langjährigen Exil in Schweden entstandenes Hauptwerk Die Logik der Dichtung, in der sie das Spezifische literarischer Rede bestimmte, wird eine „Emigrantenstimme“ mit einem Schlag zur „zentralen Instanz der neuen Literaturwissenschaft“ (E. Lämmert) und hinterlässt deutliche Spuren in der Geschichte literaturwissenschaftlicher Methodik.
Der Vortrag untersucht die Reibungen zwischen ihrem Werk als Resultat eines durch (erzwungenen) Sprachwechsel verdichteten philosophischen Denkstils und der von ihr selbst als „tot“ und irreparabel verloren bezeichneten Wissenschaftstradition durch Nationalsozialismus und Holocaust. Er begreift diese Spannungen als Motor einer reparativen Schreib- und Lebenspraxis, die nach 1957 den Anfechtungen durch wohlfeile Vereinnahmungen und vorschnelle Restitutionsphantasien seitens der Academia ausgesetzt war.
The Käte Hamburger Lectures provide deeper insight into the centre’s ongoing research, convey these ideas to the wider university community, and invite the public to engage in meaningful discussions on cultural practices of reparation.
Registration for online participation: kontakt@khk.uni-saarland.de