Vor fast genau einem Jahr, am 12. April 2025, wurde das Käte Hamburger Kolleg CURE mit einer universitären Feier auf dem Saarbrücker Campus eröffnet – als Start in die erste Förderphase und in die gemeinsame Forschung an kulturellen Praktiken der Reparation.

Universitäre Eröffnung des Käte Hamburger Kollegs CURE © KHK CURE
Erster gemeinsamer Ausflug des CURE-Teams, der Fellows und des wissenschaftlichen Beirats zum UNESCO-Weltkulturerbe Völklinger Hütte im April 2024 © KHK CURE

Über die Frage, wie Kultur in einer irreparabel geschädigten Welt Zukunft gestalten kann, haben Fellows und Team des Kollegs in den vergangenen zwölf Monaten in einer Vielzahl von Veranstaltungen und Formaten nachgedacht. Ein Workshop mit dem Anthropologen David Scott über Universalität und Reparation; eine Lesung mit der Lyrikerin Tammy Lai-Ming Ho aus Hong Kong; die Workshops mit Artist in Residence Zineb Sedira über ihre Installationskunst und die Verbindung von Archiv, Erinnerung und Engagement: Das sind drei Beispiele aus den Veranstaltungen und Themen der ersten Kollegsmonate. Zugleich waren diese Monate eine intensive Zeit der wissenschaftlichen und künstlerischen Vorbereitung der Ausstellung THE TRUE SIZE OF AFRICA im UNESCO-Weltkulturerbe Völklinger Hütte, die u. a. Werke von Sedira und den Fellows Géraldine Tobe und Memory Biwa zeigt. Die Ausstellungseröffnung am 8. November 2024 war auch die öffentliche Auftaktveranstaltung von CURE unter Beteiligung der Bundes- und Landespolitik, mit mehr als 600 Gästen und einem Vortrag von Beiratsmitglied Souleymane Bachir Diagne.

Eröffnungsrede von Souleymane Bachir Diagne © Jörg Pütz
Offizielle Eröffnung von CURE im Rahmen der Vernissage THE TRUE SIZE OF AFRICA © KHK CURE

Schon einen Monat zuvor haben sich die zwölf aktuellen Fellows beim Käte Hamburger Empfang vorgestellt. Sie forschen noch bis Ende Juli 2025 am Kolleg. Seit November hat CURE auch das Begleitprogramm der Ausstellung THE TRUE SIZE OF AFRICA mitgestaltet. Dazu gehören Kunstworkshops für Kinder, zwei Filmvorstellungen und ein Abend mit dem Schriftsteller Kossi Efoui.

Interne Begrüßung der neuen Fellows im Oktober 2024 © KHK CURE
Kossi Efoui im Interview mit Tilla Fuchs © Saarländischer Rundfunk

Als Artist in Residence hat er im Winter vier Monate in Saarbrücken verbracht. Zu Gast für Workshops, Vorträge und Lesungen waren in den zurückliegenden Monaten außerdem der Romanist Ottmar Ette und die deutsch-französische Schriftstellerin und Übersetzerin Anne Weber. In den Veranstaltungen mit ihnen, in den Käte Hamburger Lectures der Fellows und in den Arbeitsgruppen haben die Kollegsmitglieder u. a. über autobiografische Reparationsgeschichten, über koloniale (Neu-)Kartierungen der Welt und über kulturelle Artefakte und Erinnerungskulturen in Kriegszeiten gesprochen. CURE war außerdem unterwegs zu Vorträgen auf internationalen Tagungen, zu Interviews im Radio oder zu einem Besuch in der Schule.

CURE Fellow Tammy Lai-Ming Ho bei Lesung und Gespräch in der FrauenGenderBibliothek Saar © KHK CURE
Artist in Residence Zineb Sedira im Gespräch nach einer Filmvorführung im Kino achteinhalb © KHK CURE

Und jenseits der öffentlichen Veranstaltungen lebt der Austausch über die Möglichkeiten, mit kulturellen Praktiken auf das Irreparable zu reagieren, auch von Momenten und Begegnungen des Kollegsalltags: im spontanen Gespräch auf dem Flur, in der E-Mail-Konversation über Forschungsfragen, in den Online-Eintragungen im Living Document der CURE-Begriffe oder beim monatlichen Tuesday Dinner.

Auch unsere CURE-Homepage ging im Herbst 2024 online. Sie macht die vergangenen Veranstaltungen im Archiv zugänglich. In den Kurznachrichten, im Kalender und auf dem Blog zeigt sie gleichzeitig, woran CURE aktuell forscht und welche Veranstaltungen noch stattfinden: Ganz aktuell steht vor allem die Vorbereitung der ersten Jahrestagung im Mittelpunkt – weitere Informationen folgen in Kürze.

Markus Messling und Christiane Solte-Gresser bei der universitären Eröffnung des Käte Hamburger Kollegs CURE am 12. April 2024 © Jörg Pütz