FELLOW 2024/25
Sana Chavoshian ist eine historische Anthropologin und Umweltanthropologin, die seit 2021 am Leibniz-Zentrum Moderner Orient in Berlin arbeitet. Zuvor arbeitete sie fünf Jahre lang am Forschungskolleg „Multiple Secularities“ der Universität Leipzig, wo sie auch promoviert wurde. Sie erforscht, wie Menschen in der Zeit nach Krieg und Sanktionen mit „unreinen“ Lebenswelten experimentieren und zurechtkommen, ihnen gedenken und sie politisieren. Sie hat mehrere Jahre Erfahrung in der Durchführung von ethnografischer Feldforschung in Kriegsgebieten im Iran und im Irak. Ihre Schwerpunkte sind Kriegsökologie, Reparationsdiskurse und -praktiken, Atmosphären, die Anthropologie des Islam und materielle Religion. Ihr Buch Women, Martyrs and Stones in Iran’s Post-War Politics (Edinburgh University Press) wird 2025 erscheinen und untersucht, wie die Mütter und Ehefrauen der Märtyrer des Iran-Irak-Krieges (Erster Golfkrieg) den gefallenen Männern in Andachtskreisen, in Träumen, auf Friedhöfen und bei Pilgerreisen zu den einstigen Schlachtfeldern gedenken. Derzeit ist sie Co-Sprecherin der MENA-Region (Middle East and North Africa) in der Deutschen Gesellschaft für Sozial- und Kulturanthropologie.
Publikationen (Auswahl)
- Women, Martyrs and Stones in Iran’s Post-War Politics. Edinburgh: Edinburgh University Press, erscheint Mai 2025.
- „Suspension: Dust-Wind in Iran under Sanctions.“ Journal of Iranian Studies, in Vorbereitung.
- „A Secular Atmosphere: The Work of Dust in Iran’s Landscapes of War.“ Journal of Secular Studies, in Vorbereitung.
- „Affective Consanguinity: Blood, Mothers and Martyrs in the Iran-Iraq War.“ Handbook of Oriental Studies 179, 157–181.
- „Dream-Realities: Materializing the Martyrs and Missing Soldiers of Iran-Iraq War.“ Religion and Society: Advances in Research 11.1 (2020), 149–165.
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