Luis Hernández Camarero (* 1941 in Lima, † 1977 in Santos Lugares, Argentinien) war ein peruanischer Dichter und Arzt, der über Schmerzen und die Bedeutung der Heilung schrieb. Sein kreatives Schaffen war Ausdruck seiner Suche nach verschiedenen Möglichkeiten, die Gesundheit der Menschen zu verbessern oder wenigstens ihre Schmerzen zu lindern. In meinem Projekt werde ich darlegen, dass Hernández’ Feingefühl für jede Art von Schmerz helfen kann, die Beziehung von Heilung und Reparation neu zu bewerten. Eine der Leitfragen des Projekts ist, ob die Genesung als Endziel der Reparation gesehen werden sollte oder als Moment auf dem Weg zur Reparation. Ich befasse mich auch mit der Kunst als Mittel, der universellen Erfahrung des Schmerzes zu begegnen und mit der in Hernandez’ Lyrik formulierten Aufforderung, medizinische Einrichtungen neu zu denken und die Räume des Heilens zu erweitern. Ziel dieser Überlegungen ist es, zu zeigen, wie die Erfahrung der Kunst Menschen helfen kann, sich ihres Potenzials zur Heilung zu vergewissern und Würde in den Prozessen der Behandlung, der Heilung und der Reparation einzufordern. Dafür verwende ich das Konzept der „kleinen Akte der Reparation“: einfache und kreative Handlungen, die den Alltag von Menschen, die unter verschiedenen Beschwerden und Schmerzen leiden, begleiten und erleichtern.
DR. DIANA MARÍA RODRÍGUEZ VÉRTIZ
CURRICULUM VITAE
Diana Rodríguez Vértiz promovierte in Latin American Studies an der Nationalen Autonomen Universität von Mexiko (UNAM). Außerdem absolvierte sie ein Masterstudium in Hispanic Studies an der Universität von Washington. Von 2012 bis 2021 arbeitete sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin von Margarita León Vega am philologischen Institut der UNAM, wo sie an zwei Projekten über mystische Erfahrungen in der mexikanischen Lyrik mitwirkte. Zugleich gab sie den Kurs „Literature and Criticism of Literary Production in Latin America“ im Rahmen des Graduiertenprogramms der Latin American Studies. In ihrer Forschung konzentriert sie sich auf die Poetiken des peruanischen Arztes und Schriftstellers Luis Hernández Camarero. Zuletzt veröffentlichte sie eine Arbeit, die die Verbindungen zwischen Lyrik, Wissenschaft und Ethik in seinem künstlerischen Schaffen beleuchtet. Derzeit befasst sie sich mit seiner Poetik der Heilung und seiner Vorstellung von Lyrik und Medizin als göttliche Heilmittel.
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