Judith Kasper ist seit 2018 Professorin für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Goethe Universität Frankfurt. Nach ihrem Studium der Germanistik und Romanistik an den Universitäten Nizza, Göttingen und Freiburg, promovierte sie in Freiburg in der Französischen Literaturwissenschaft mit einer Arbeit zum Vergessen bei Proust, Perec und Barthes; darauf folgte eine zweite Promotion in der Philosophie zum Begriff der Heimat im 20. Jahrhundert bei Benjamin, Schmitt, Heidegger, Celan und Bachmann. Nach einem DAAD-Lektorat in Paris arbeitete sie in unterschiedlichen Funktionen an den Universitäten Bologna, Verona und Venedig. Von 2009 bis 2018 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Romanische Philologie der LMU München. 2015 habilitierte sie in Potsdam mit einer Arbeit zum Konzept des „traumatisierten Raums“ bei Freud, Levi, Kertész, Sebald und Dante. Nach Vertretungen von Professuren in München und Frankfurt/Oder wurde sie 2018 nach Frankfurt am Main berufen. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen an der Schnittstelle von Philologie und Psychoanalyse, im Bereich der Literaturtheorie, den Holocaust Studies, der Lyrik- und Übersetzungstheorie. Seit 2017 ist sie Mitherausgeberin von RISS. Zeitschrift für Psychoanalyse.
Publikationen (Auswahl)
- Land und Streit. Spuren der Nachlese. Matthes&Seitz, Berlin 2024.
- Ed. Barbara Cassin, Die Unübersetzbaren. Drei Essays. Wien: Turia+Kant 2023.
- Ed. with Karl-Josef Pazzini and Mai Wegener. Antisemitismus asemantisch, RISS. Zeitschrift für Psychoanalyse 98. Hamburg: Textem 2023.
- Ed. with Marcus Coelen. Die Kunst des Entkummerns. Ein Florilegium von Barbara Cassin, Hamburg: Textem 2022.
- Ed. with Andrea Renker and Fabien Vitali. Dante Alighieri – Guido, ich wünschte. Ein Sonett in 30 Übertragungen. Wien: Turia+Kant 2021.
- Der traumatisierte Raum. Insistenz, Inschrift, Montage bei Freud, Levi, Kertész, Sebald und Dante, de Gruyter, Berlin 2016.