CURE unterwegs mit Markus Messling & Christiane Solte-Gresser

WANN

WO

Europa-Universität Flensburg
Auf dem Campus 1
24943 Flensburg

SPRACHE

DEUTSCH

PROGRAMM

Die CURE Dirketor:innen Christiane Solte-Gresser und Markus Messling stellen in einem Vortrag an der Europa-Universität Flensburg, International Center for European Studies die Forschungsarbeit des Käte Hamburger Kollegs vor.

Viele Verletzungen und Schädigungen – wie die Zerstörung von Kulturgütern in kolonisierten Gebieten, die durch Kriegserlebnisse erzeugten Traumata oder die Folgen des Klimawandels – können nicht mehr rückgängig gemacht werden. Solche Verletzungen und ihre Unwiderruflichkeit setzen häufig komplexe Aushandlungsprozesse in Gang, darunter die Veränderung kultureller Identitäten und Welten. Sie werfen die Frage danach auf, wie mit der Erfahrung einer von Gewalt, Unrecht und Zerstörung natürlicher Ressourcen geprägten Vergangenheit eine gemeinsame und lebbare Zukunft geschaffen werden kann. Neben etwa ökonomischen und juristischen Reaktionen ist die Gestaltung einer solchen Zukunft auf kulturelle Praktiken der Reparation angewiesen.

Solchen Praktiken widmet sich seit 2024 das Käte Hamburger Kolleg für kulturelle Praktiken der Reparation CURE, in dessen Arbeit der Vortrag einen Einblick gibt. Im Fokus stehen Erinnerungskulturen und geschichtspolitische Diskurse, individuelle Erfahrungen von Verlust und Beschädigung sowie Fragen im Spannungsfeld von Natur und Kultur. Nach einem Überblick über Forschungsausrichtung und Struktur des Kollegs stellen die beiden Direktoren ihre eigenen Projekte zur Diskussion: Es geht zum einen um die Produktion von Wissen und Weltbewusstsein in der imperialen Französischen Republik und die Möglichkeiten ihrer Reparation. Zum anderen wird die Frage gestellt, ob erzählte Träume über die Shoah ein literarisches Wissen hervorbringen, das als Reparation zerstörter Subjektivität, vernichteter Tradition, lückenhafter Geschichtsschreibung und fehlender Zeugenschaft verstanden werden kann.

Mit der gemeinsamen Forschungsarbeit soll längerfristig ein umfassendes gesellschaftspolitisches Verständnis von individuellen und kollektiven Reparationsfragen in einer globalisierten Welt entstehen. Denn ein solches Wissen ist angesichts existenzbedrohender Krisen und irreparabler Schäden für ein zukünftiges Zusammenleben von grundlegender Bedeutung.

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